| Vita: | 
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            | 
            1904 | 
            
            am 15. November als Sohn des 
            Töpfermeisters und Ofensetzers Robert Gieth geboren in Lübeck | 
           
          
            | 
            1914 -1922 | 
            
            Besuch der Oberschule zum Dom in 
            Lübeck | 
           
          
            | 
            1923 -1925 | 
            
            Mal- und Dekorationslehre an der 
            Kunstgewerbeschule in Hamburg | 
           
          
            | 1925-1928
             | 
            
            Studium der Grafik, Malerei und 
            Schriftkunst an der Landeskunstschule in Hamburg | 
           
          
            | 1929-1937
             | 
            
            Werbegrafiker in Dortmund, Bonn, 
            Augsburg, Königsberg | 
           
          
            | 
            1938 | 
            
            Gründung der „Hansischen Bau- und 
            Kunsttöpferei Klippel & Gieth“ in Lübeck | 
           
          
            | 
            1939 | 
            
            Gesellenprüfung als Töpfer, Heirat 
            mit Gerda Meyer aus Königsberg | 
           
          
            | 1940-1945
             | 
            
            als Soldat in Lettland und Rußland | 
           
          
            | 
            1945-1946  | 
            
            Gefangenschaft in Brüssel | 
           
          
            | 
            
            1946-1951 | 
            
            freischaffender Maler und Grafiker | 
           
          
            | 
            1951-1973 | 
            
            Kunsterzieher an der Gewerbeschule, 
            am Katharineum und zuletzt 16 Jahre am 
            Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium in Lübeck; fast jährliche 
            Syltaufenthalte | 
           
          
            | 
            1952-1975 | 
            
            Vorsitzender der Gemeinschaft 
            Lübecker Maler und Bildhauer e.V. | 
           
          
            | 
            ab 1965 | 
            
            Studienreisen nach England, 
            Frankreich und Südeuropa | 
           
          
            | 
            ab 1973 | 
            
            freischaffender Künstler | 
           
          
            | 
            1976 | 
            
            Mitbegründer des „Kunsthaus Lübeck“ | 
           
          
            | 
            1982 - 1985 | 
            
            Südamerikareisen mit Sohn Thomas | 
           
          
            | 
            2001 | 
            
            am 6. März stirbt Karl Gieth im Alter 
            von 97 Jahren | 
           
          
            
              
            
      
            Karl Gieth war viele Jahre Vorsitzender der Gemeinschaft Lübecker 
            Maler und Bildhauer.
            Diese Aufnahme zeigt ihn 1976 zusammen mit Willy Brandt, Björn 
            Engholm und Hans Jochen Vogel anlässlich einer Ausstellungseröffnung 
            in Bonn. | 
           
           
       
      
      
        
          
            
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            | 
      
            Ein
            Selbstbildnis von 1943 | 
           
           
       
       | 
      
       1904 
      geboren: Man hält es nicht für möglich, wenn man diese Bilder sieht.  
      Gieth, 
      der im Bereich der Handzeichnung und und Radierung eher konventionell, 
      genauer: akademisch mit kleinen persönlichen Freiheiten vorgeht, 
      entwickelt in seinen Frottagen, Tuschbildern und Aquarellen eine 
      Experimentier-freude, wie sie eigentlich jugendlichen Künstlern zueigen 
      ist. Damit ist das wesentliche Kennzeichen im Werk Gieths angedeutet.  
      Im 
      Endergebnis findet der Betrachter  zwar so schlüssige wie 
      geschlossene Kompositionen mit wieder erkennbaren Grundmustern wieder, aber 
      ebenso unverkennbar ist hier die Art des Vorgehens, nämlich die 
      Überleitung von Bekanntem zum Unbekannten abzulesen. 
      Auch im Gespräch bekennt sich Karl Gieth frei und offen zu einer mehr 
      intuitiven als analytischen Vorgehensweise. Wenn sich in einem Bildsegment 
      eine Form besonders hervortut, begibt sich der Pinsel mit ihr in ein 
      Frage- und Antwortspiel.  
      Unterschiedliche Gesichtspunkte wie die der 
      Bildgliederung oder einer erzählerischen Funktion wägt er ab, verwirft sie 
      oder führt sie fort. Der Künstler-Verstand bleibt dabei natürlich nicht 
      ausgeschaltet. "Wenn es klingelt wird es höchste Zeit aufzuhören" , sagt 
      Gieth und deutet damit seine Auslegungsart der "Kunst des Weglassens" an. 
       
      Sind es in den Aquarellen vor allem die von 
      innen her leuchtenden Farben und die ruhigen klaren Formen, die den 
      Betrachter gefangen nehmen, so lässt er sich in den Frottagen und 
      Tuschzeichnungen von deren Struktur- und Detailgestaltung leiten. 
      Durchscheinende Baumrinde, Netze und andere Fundstücke zeugen in 
      kompositorischer Gewichtung gleichermaßen von Findungsreichtum wie von Formwillen.                                
      Peter Holm  |